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RS-Virus und Covid-Kombinationsfälle in Pflegeeinrichtungen nehmen zu: Schutzstrategien für den Winter 2025/26
Einleitung: Aktuelle Bedrohungslage in Pflegeeinrichtungen
Das Robert Koch-Institut warnt vor einer ungewöhnlich frühen und starken Welle von RS-Virus-Infektionen in Kombination mit neuen SARS-CoV-2-Varianten. Pflegeeinrichtungen sind besonders betroffen, da beide Erreger für ältere und vorerkrankte Menschen ein hohes Risiko darstellen.
Epidemiologische Situation: Was die Daten zeigen
Die Surveillance-Daten des RKI zeigen für Oktober 2025 einen raschen Anstieg von RSV-Infektionen bei gleichzeitig hohen COVID-19-Fallzahlen. Besonders alarmierend ist die Zunahme von Ko-Infektionen, die zu schwereren Verläufen führen können. Pflegeheime melden vermehrt Ausbrüche mit hoher Letalität.
Praktische Schutzmaßnahmen für Pflegeeinrichtungen
1. Basishygiene intensivieren
Die konsequente Händedesinfektion bleibt die wichtigste Maßnahme. Zusätzlich sollte regelmäßige Flächendesinfektion aller gemeinschaftlich genutzten Bereiche durchgeführt werden.
2. Raumluftmanagement optimieren
Moderne Luftreinigungssysteme mit HEPA-Filtern reduzieren die Aerosolbelastung in Gemeinschaftsräumen deutlich. Regelmäßiges Stoßlüften ergänzt diese Maßnahme.
3. Besuchermanagement anpassen
Strukturierte Besucherregelungen mit Maskenpflicht und Desinfektionsspendern im Eingangsbereich helfen, Erreger von außen fernzuhalten.
Spezielle Herausforderungen in der Pflege
- Nahekontakte: Bei der Körperpflege sind Schutzkittel und Einmalhandschuhe unverzichtbar
- Essensausgabe: Geschultes Personal mit Hygieneschutzmasken minimiert Übertragungsrisiken
- Mobilisation: Regelmäßige Desinfektion von Gehhilfen und Rollatoren
- Teststrategie: Früherkennung durch regelmäßige Testung von Bewohnern und Personal
Organisatorische Maßnahmen umsetzen
Neben technischen Lösungen sind strukturelle Anpassungen entscheidend für den Erfolg:
- Bewohnerkohortierung: Räumliche Trennung nach Infektionsstatus
- Personaleinsatzplanung: Festes Personal für bestimmte Bereiche
- Notfallplanung: Vorbereitung auf Personalausfälle
- Kommunikation: Transparente Information von Angehörigen und Bewohnern
Wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen
Investitionen in umfassende Schutzmaßnahmen sind wirtschaftlich sinnvoll, da sie kostenintensive Ausbrüche verhindern. Die Bereitstellung von ausreichend Desinfektionsmitteln, Schutzkleidung und Testmaterial sollte priorisiert werden.
Fazit: Vorbereitet durch den Winter
Die doppelte Bedrohung durch RS-Virus und COVID-19 erfordert ein umfassendes Schutzkonzept in Pflegeeinrichtungen. Durch die Kombination von Basishygiene, technischen Lösungen und organisatorischen Anpassungen können schwere Ausbrüche verhindert werden. Frühzeitiges Handeln ist entscheidend, um vulnerable Bewohner zu schützen.
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI): Aktuelle Epidemiologische Lage zu respiratorischen Erregern in Pflegeeinrichtungen, November 2025.
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